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Vorab gesagt: Meine Mutter ist eine Narzisstin.
Sie hat systematisch alle Familienmitglieder voneinander entfremdet und gegeneinander aufgehetzt, so dass jeder für sich alleine stand und sich niemand gegen sie verbündet. Ich bin zwar mit 18 sofort zu Hause raus, aber leider kannte ich dieses Muster aus meiner Kindheit und bin so in einer schwierigen Lebenssituation bei meinem Ex-Mann gelandet.
Wir bekamen 3 Kinder und als die Jüngste ca. 2 Jahre alt war, wollte ich zum ersten Mal gehen. Ich wog keine 55kg mehr, konnte nichts mehr essen und war am Ende. Als ich ihm sagte, dass ich mich trennen will, drohte er mir damit mich mit den 3 Kindern, dem noch nicht bezahlen Haus und meinem 450 Euro Job alleine zu lassen.
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Jetzt passende Frisur findenWenn ich gehen würde, dann ginge er irgendwo hin, wo ihn niemand finden würde und Unterhalt bekäme ich keinen.
Heute würde ich sagen: Mach doch! Damals konnte ich das nicht. Ich war so klein und ängstlich gemacht worden. Ich blieb also wegen der Kinder. 10 Jahre lang.
Mein Ex hat regelmäßig auf sein Recht auf Sex gepocht und sich dann noch beschwert, weil ich nicht mitgemacht habe oder wenigstens so getan habe, als ob ich auch wolle. 10 Jahre lang habe ich auf der Couch geschlafen, weil ich mit diesem Mann nicht in einem Bett liegen wollte.
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Und dann war es endlich soweit:
Die Kinder waren groß, ich hatte einen Ganztagsjob und ich habe klammheimlich alles an Vorbereitungen getroffen. Als es soweit war und ich ihm sagte, dass ich ausziehen werde, da war das Geschrei groß. Dann kam das Heulen. Dann das Beschimpfen. Und wieder das Heulen. Und immer hat er die Kinder vorgeschoben. Wie sehr sie doch unter meinem Egoismus leiden würden.
Dann kamen die Beleidigungen:
Ich sollte doch froh sein, dass wenigstens er mich haben wollte.
Ob ich Mal in den Spiegel geguckt hätte – kein anderer Kerl würde mich auch nur anfassen wollen.
So ging das alles in allem etwa 3 Jahre. Immer und immer wieder. Dann war er wieder lieb und wollte mir ein Motorrad kaufen. Oder ein Auto. Jetzt gerade ist er wieder lieb und versucht sich auf diverse Arten in mein Leben zu schleichen. Aber bald zieht die Jüngste bei mir aus. Dann gibt es keinen Grund mehr hier aufzutauchen.
Tja, was hilft da?
Mir hat geholfen: Ignorieren. Nicht diskutieren, einfach reden lassen. Beim eigenen Standpunkt bleiben und machen. Den Narzisst einfach ins Leere laufen lassen.
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Bei meiner Mutter war es anders und doch ähnlich.
Wegen der Kinder habe ich mich immer bemüht in Kontakt zu bleiben. Habe es ignoriert, dass sie mich überall schlecht gemacht hat und Lügen erzählt hat. Habe ignoriert, dass sie immer gesagt hat, wie schlimm ich bin und wie dumm alles ist, was ich mache.
Mama war halt so.
Dann lag mein Halbbruder (ihr Stiefsohn) im Hospiz. In diesen 6 Monaten hat sie ihn nur 1 Mal besucht. Und das auch nur, damit er auf seinen Erbteil verzichten solle (da er ihn ja eh nicht mehr brauchen würde).
Ungefähr zur gleichen Zeit musste mein Vater wegen seiner Demenz ins Heim. Sie hat allen Menschen erzählt, was sie für Stress hat mit ihrer ständigen Pendlerei zwischen Hospiz und Heim. Hahaha …
Ich war bei meinem Bruder als er starb – und es war kein leichter Tod.
Als ich meiner Mutter die Todesnachricht überbracht habe, hat sie mich dermaßen unflätig beschimpft, dass ich einfach nur den Hörer aufgelegt habe. Ich würde mich nicht um sie kümmern …
Ich habe ihr dann noch einen Brief geschrieben, in dem ich mich richtig von ihr getrennt habe. Ich habe ihr erklärt, warum ich sie in meinem Leben nicht mehr haben kann und dass es möglicherweise ganz alleine an ihr liegt, wenn keiner nach ihr fragt.
10 Monate später war ich nochmal da, als mein Vater starb. Aber ich war für ihn da. Sie hat die Riesenshow gemacht, weil ja er im Mittelpunkt stand und nicht sie – aber egal. Ich war für ihn da und habe gemacht was ich konnte, damit er würdig und in Frieden sterben kann. Ich habe noch seine Beerdigung mit organisiert und das wars.
Bei meiner Mutter hat es mir geholfen eine Gegenüberstellung zu schreiben. Auf der einen Seite die Lügen und auf der anderen Seite meine Wahrheit. Den Zettel mit den Lügen habe ich verbrannt und weit entfernt von zu Hause weg geworfen. Auch der Brief, in dem ich ganz klar gesagt habe, was sie mir angetan hat in den über 50 Jahren, hat geholfen. Das Ausformulieren.
Und das klare Akzeptieren, dass die Mama die ich gerne gehabt hätte, schon lange lange tot ist. Diese Mama … eine Mama, die jedes Kind verdient. Die Mama, die ich mit viel bewusster Anstrengung für meine Kinder war und bin.
Jetzt, mit fast 54 Jahren, geht es mir blendend. Ich bin im Frieden mit mir selbst. Ich blühe endlich auf und glaube an mich. Das ist ein wunderbares Gefühl.
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Eine wunderbar erzählte, und dennoch traurige Geschichte ❤…mit einem ganz tollen Ende ✨
Danke für deinen Zuspruch. Und ja – Ende gut, alles gut
Liebe Heike, deine Geschichte hat mich sehr berührt, denn auch ich hatte eine narzistische Mutter.
Du bist unglaublich tapfer und hast deinen Weg gefunden, so wie ich auch. Ich bin damals bis nach Südafrika “geflohen”um alles hinter mir zu lassen, um später festzustellen, dass man seiner Geschichte nicht entfliehen kann, sondern das Problem lösen muss…du hast es geschafft, die Verletzungen bleiben aber du lernst mit der Geschichte zu leben und daraus auch , in gewisser Weise, eine grosse Kraft zu generieren.
Von Herzen alles Gute für dich weiterhin !
Liebe Barbara,
du hast Recht – wir müssen unsere Probleme lösen. Aussitzen oder weglaufen bringt leider nix.
Dir auch alles Gute
LG Heike
Hallo liebe Heike,
Ich habe so viele Tränen in den Augen, ich danke dir für deine Offenheit. In so vielen finde ich mich wieder. Ich habe auch das Schicksal das meine Mutter eine Narzisstin ist und habe seit 3 Jahren ungefähr keinen Kontakt mehr zu ihr.. der Familie…
Ich finde mich so sehr in deinen Worten wieder und finde es so schön dass du nun glücklich bist oder auf dem besten Weg dorthin bist!!!
Sei stolz auf dich! So Menschen wie unser eins haben das so sehr verdient, denn unser Leben ist und war von Anfang an so schwierig!!!
Alles Liebe von Herzen
Svenja
Lieben Dank für deine Worte und auch dir alles Gute. … Es wird immer Mal wieder schlechte Tage geben und auch Momente wo man sich fragt ob es nicht anders hätte gehen können. Das ist normal. Das habe ich auch. Aber diese kleinen Wolken ziehen vorbei ❤️
Sehr traurig,Ja kenne ich auch….und bin immer noch bei ihm…
Oje Ute, das tut mir sehr Leid. Mir hat es geholfen kleine Dinge im Hintergrund vorzubereiten. Da konnte ich mich dran festhalten. Abos kündigen, Geld ansparen, den Job wechseln oder so was. Alles was dir nachher hilft wenn du alleine bist.
Ich wünsche dir viel Kraft. Du schaffst das, auch wenn es schwer ist. LG Heike
Ich finde mich in Deiner Geschichte wieder! WIE ich lese..dauert es Jahre un sich loszulassen.Er hat es geschafft mich so klein zumachen.dass ich niemand mehr bin.Ich danke Dirxsehr für Deinen Mut Deine Geschichte zu schreiben Danke!oliviaxWitte
Hallo Olivia,
Alles Gute für dich 😘